Ausgrabungen im Dorfkern Wüstenhain/Oberspreewald Lausitz (2002)
Wüstenhain liegt im Einzugsgebiet des Spreewaldes, eingebettet in große Kiefernwälder. Das Gebiet weist ganz überwiegend nährstoffarme Silikatböden auf. Es ist das einzige Rundweilerdorf des durch eine große Vielfalt von Dorfformen geprägten Amtes Vetschau. Die Anlage des Dorfes in Form eines Rundweilers wird in der bisherigen Forschung oft mit einem slawischen Element innerhalb des mittelalterlichen deutschen Landesausbaus verbunden. Da der Nachbarort Laasow bereits 930 erstmals erwähnt wurde, gewann diese Annahme auch für archäologische Untersuchungen in Wüstenhain große Wahrscheinlichkeit.
Aus dem Ortsnamen erschließbar ist ein zeitweiliges Wüstfallen der Ortslage. Der Ort wurde 1377 erstmals erwähnt, als der Lehnsherr Hanneß von Bichow zu Wüstenhain als Zeuge eines Vertrages genannt wird. Auch während des 15. und 16. Jahrhunderts wird der Ort mehrmals genannt, meist im Zusammenhang mit Besitzerwechseln des Gutes. Ein sorbischer Bevölkerungsanteil ist bis 1869 bezeugt, die sorbische Bezeichnung des Ortsnamen lautete „Huschtan“.
Bei der 2002 erfolgten Neugestaltung des Dorfangers traten dort zahlreiche Befunde zu Tage, die auf deutlich anderes Bild der Dorflage schließen lassen.