Ausgrabung auf einer Parzelle nahe der Stadtmauer in Bernau (Brandenburg, 2010)
In der Zeit von Juli bis September 2010 wurde auf dem Baugrundstück an der Hohen Steinstraße 36-40 eine archäologische Dokumentation durchgeführt.
Bei dem zu bebauenden Areal handelte es sich um drei Stadtparzellen an der Peripherie des mittelalterlichen Stadtkerns, unweit von Stadtmauer und Stadtkirche. Die Kommunikation ist als Gehweg bis heute erhalten. Die Parzellen liegen im sogenannten Katzenellenbogen an der Hohen Steinstraße und der vor 1340 in Feldsteinen errichteten Stadtmauer. Die Anfänge der Stadt Bernau sind durch historische Quellen nicht zu ermitteln, da bei zwei großen Bränden 1406 und 1484 sämtliche Urkunden vernichtet wurden. Die Bier- und Tuchproduktion machten die Stadt im Mittelalter weit über die Grenzen der Mark Brandenburg hinaus bekannt. Durch alte Pläne war es im Vorfeld der Dokumentation möglich, die genaue Lage der Altbebauung zu ermitteln.
Dabei handelte es sich um teilunterkellerte Gebäude, welche 1746, 1753 und 1780 in Fachwerkbauweise errichtet wurden. Nach flächigem Oberbodenabtrag zeigten sich eher schlecht erhaltene Strukturen des in Lehm gesetzten Feldsteinmauerwerkes der Altbebauung. Die Keller der Häuser wurden nur punktuell angeschnitten.